7 Gründe für Weiterbildung | Part 7: Return on Education – Warum sich Weiterbildung auszahlt

In einer sich stetig wandelnden Arbeitswelt mit technologischen Innovationen und digitaler Transformation des Arbeitsmarktes ist es für die Entwicklung und den Erfolg einer jeden Organisation entscheidend, dass die Mitarbeiter auf dem aktuellen Wissensstand sind und durch kontinuierliches Lernen auch bleiben. Bildung ist nicht mehr nur Privatsache, sondern entscheidend für den Unternehmenserfolg. Weiterbildungen dürfen in diesem Zusammenhang keinesfalls nur als ein reiner Kostenfaktor betrachtet werden. Vielmehr sind sie eine Investition in die Zukunft – für Mitarbeiter und Unternehmen gleichermaßen. Der letzte Teil unserer Reihe „Sieben Gründe für Weiterbildung“ beleuchtet den sog. Return on Education (RoE) und zeigt auf, wie sich Investitionen in Wissen und Fähigkeiten der Mitarbeiter langfristig auszahlen.

Unternehmen, die ihre Mitarbeiter weiterbilden, sichern sich einen klaren Wettbewerbsvorteil. Doch wie lässt sich der RoE messen und wie kann sichergestellt werden, dass die Bildungsaufwendungen auch den gewünschten Nutzen entfalten? Dieser Blogbeitrag gibt Antworten auf diese Fragen und zeigt auf, warum der RoE für Unternehmen so wichtig ist und wie er gesteigert werden kann.


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Return on Education - Begriffsklärung

Der Begriff Return on Education (RoE) steht für den Wert, den Unternehmen durch Investitionen in die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter zurückerhalten. Während Weiterbildung auf den ersten Blick als Kostenfaktor erscheint, entfaltet sie bei genauerem Hinsehen ihr wahres Potenzial: nachhaltiges Steigern der Produktivität, Innovationskraft und Mitarbeiterbindung. Diese positiven Aspekte ergeben zusammen den Return on Education, der letztlich entscheidend zur Sicherung von Wettbewerbsvorteilen und zur Zukunftsfähigkeit des Unternehmens beiträgt.


Was bringt der Return on Education für Unternehmen?

Unternehmen, die kontinuierlich in die Qualifizierung der Mitarbeiter investieren, profitieren von deutlichen Mehrwerten. Eine gezielte Weiterbildung ist weit mehr als ein einfacher Wissenszuwachs. Die Vorteile von Weiterbildungsmaßnahmen gehen damit über den Erwerb bloßen Fachwissens hinaus. Wenn Unternehmen ihre Mitarbeiter in Schulungen oder Weiterbildungen entsenden, profitieren sie auf mehreren Ebenen.

  • Steigerung der Produktivität
    Jede Weiterbildung ermöglicht es Mitarbeitern, ihre Fähigkeiten auszubauen und neue Kompetenzen zu erwerben. Der Wissenszuwachs führt zu einer höheren Effizienz und Produktivität, da Aufgaben schneller und kompetenter erledigt werden. Die Unternehmen können einen klaren Produktivitätsschub verzeichnen – sei es durch die Optimierung von Prozessen oder durch die Vermeidung von Fehlern, die aufgrund fehlender Fertigkeiten geschehen (wären).

  • Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit
    In einer Welt, in der sich Technologien und Marktanforderungen rasant verändern, ist die Fähigkeit, innovativ zu sein, entscheidend. Durch regelmäßige Weiterbildungen bleiben Mitarbeiter auf dem neuesten Stand des Wissens, bringen frische Ideen sowie Ansätze ins Unternehmen ein und können innovative Lösungen entwickeln. So bleiben Unternehmen am Puls der Zeit und können schneller auf Marktentwicklungen reagieren. Sie werden in die Lage versetzt, eine Vorreiterrolle einzunehmen.

  • Mitarbeiterbindung und Zufriedenheit
    Mitarbeiter, die die Möglichkeit haben, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln, fühlen sich wertgeschätzt. Sie sehen, dass ihr Arbeitgeber in ihre persönliche und berufliche Entwicklung investiert. Das stärkt die Mitarbeiterzufriedenheit und -loyalität. Unternehmen profitieren hier doppelt: Sie reduzieren die Fluktuation, die kostspielige Rekrutierung und Einarbeitung neuer Mitarbeiter. Sie fördern die langfristige Bindung ihrer besten Talente, was auch die Unternehmenskultur stärkt. Ein positiver Nebeneffekt: Zufriedene und motivierte Mitarbeiter sind produktiver und tragen so aktiv zum Unternehmenserfolg bei.

  • Wissenssicherung und -transfer
    Weiterbildungen ermöglichen es, wertvolles Wissen innerhalb des Unternehmens zu halten und auch weiterzugeben. Wichtige Kompetenzen bleiben verfügbar, auch wenn erfahrene Mitarbeiter das Unternehmen verlassen. Eine nachhaltige Wissenssicherung sorgt dafür, dass das Know-how nicht verloren geht und die Organisation stetig darauf zurückgreifen kann.

  • Kostenersparnis
    Letztlich entfalten Weiterbildungen auch positive finanzielle Folgen: Zum einen werden Fehlerquoten und damit Fehlerfolgekosten reduziert. Zum anderen ermöglicht die effizientere Nutzung von internen Ressourcen Einsparungen, da ausgebildete Fachkräfte das Unternehmen weniger abhängig von teuren externen Dienstleistern machen.


Messbarkeit des Return on Education: Wie lässt sich der Erfolg von Bildungsinvestitionen quantifizieren?

Um den Erfolg von Weiterbildungsmaßnahmen zu bewerten bzw. zu messen, ist es wichtig, auf geeignete Kennzahlen (KPIs) und Methoden zu setzen. Es gibt quantitative als auch qualitative Ansätze, den RoE zu erfassen. Die Kombination dieser Indikatoren ermöglicht es, den Return on Education gezielt zu messen und langfristig den Nutzen der Bildungsmaßnahmen für das Unternehmen zu belegen. Der offensichtlichste Ansatz, den RoE zu messen, ist die Betrachtung quantitativer Zahlen. Hier einige wichtige Kennzahlen:

  • Produktivitätssteigerung:
    Wie hat sich die Effizienz der Mitarbeiter nach der Weiterbildung verändert? Kann die gleiche Arbeit in kürzerer Zeit erledigt werden oder wurde die Qualität verbessert?

  • Umsatzsteigerung:
    Hat die Weiterbildung zu einer direkten Umsatzsteigerung geführt, etwa durch verbesserten Kundenservice oder innovative Produktentwicklungen?

  • Reklamationen:
    Wie haben sich die Fehlerquoten nach der Schulung entwickelt? Gibt es weniger Reklamationen oder Korrekturen, die durchgeführt werden müssen?

Neben diesen beispielhaften harten Kennzahlen gibt es auch qualitative Aspekte, die eine große Rolle bei der Bewertung des RoE spielen:

  • Mitarbeiterzufriedenheit:
    Wie hat sich die Zufriedenheit der Mitarbeiter entwickelt? Sind sie motivierter und engagierter bei der Arbeit?

  • Innovationskraft:
    Wurden neue Ideen oder Produkte entwickelt, die auf das neu erworbene Wissen zurückzuführen sind?

  • Führungsqualitäten:
    Haben Führungskräfte nach der Schulung bessere Entscheidungen getroffen und das Team effektiver geführt?

  • Fluktuationsrate:sich die Mitarbeiterbindung nach Weiterbildungsmaßnahmen erhöht?

Wichtig ist, den RoE nicht nur unmittelbar nach der Schulung zu messen, sondern die Langzeitwirkung zu betrachten. Oft dauert es einige Zeit, bis das neu erworbene Wissen im Arbeitsalltag umgesetzt wird. Eine regelmäßige Überprüfung nach 6 oder 12 Monaten kann zusätzliche Erkenntnisse liefern.

Steigerung des Return on Education: Tipps zur Nutzenmaximierung von Weiterbildungsmaßnahmen

Fakt ist: Es reicht nicht aus, Mitarbeiter einfach nur in Schulungen zu schicken. Damit der RoE maximiert wird, bedarf es vielmehr einer klaren Weiterbildungsstrategie. Ansätze im Unternehmen, die zur Steigerung des RoE führen, sind zum Beispiel:

  • Lernkultur etablieren und Wissens- sowie Praxistransfer fördern:
    Eine Umgebung, in der das Lernen und der Austausch von Wissen gefördert werden, trägt wesentlich zum RoE bei. Ein erfolgreicher Wissenstransfer innerhalb des Unternehmens ist entscheidend. Mitarbeiter, die an Weiterbildungen teilnehmen, sollten ihr neu erworbenes Wissen in Teammeetings oder durch interne Schulungen weitergeben. So profitieren nicht nur einzelne Personen, sondern das gesamte Unternehmen. Es ist darüber hinaus wichtig, dass Mitarbeiter nach der Schulung weiter unterstützt werden. Mentoring-Programme oder Folgeschulungen können dazu beitragen, das Wissen nachhaltig zu verankern und den Transfer in die Praxis zu erleichtern. Hier sollten Führungskräfte als Vorbilder fungieren und den Lernprozess aktiv unterstützen.

  • Individuelle Lernpfade und bedarfsgerechte Weiterbildung:
    Unternehmen sollten genau prüfen, welche Fähigkeiten und Kenntnisse wirklich benötigt werden. Schulungen müssen auf die aktuellen und zukünftigen Anforderungen des Unternehmens und auch des Mitarbeiters abgestimmt sein, damit sie maximalen Nutzen stiften. Hier spielen auch Praxisnahe Schulungsformate eine große Rolle. Der RoE wird erhöht, wenn Mitarbeiter das Gelernte direkt in ihrer täglichen Arbeit anwenden können. Praxisorientierte Trainings oder On-the-Job-Learnings bieten die besten Möglichkeiten, das Wissen sofort umzusetzen.

  • Regelmäßige Evaluierung und Feedback:
    Der RoE kann nur gesteigert werden, wenn Unternehmen die Wirkung der Weiterbildungen regelmäßig überprüfen. Feedback von Mitarbeitern, Erfolgsmessungen und Anpassungen der Bildungsstrategien sorgen dafür, dass Schulungen zielgerichteter und effektiver werden.


Fazit

Der Return on Education ist ein entscheidender Faktor für den Erfolg von Unternehmen in einer zunehmend wissensbasierten Wirtschaft. Investitionen in die Weiterbildung von Mitarbeitern zahlen sich auf vielfältige Weise aus: durch höhere Produktivität, stärkere Mitarbeiterbindung und langfristig gesteigerte Innovationskraft. Unternehmen, die den RoE systematisch messen und optimieren, sichern sich nicht nur kurzfristige Wettbewerbsvorteile, sondern gestalten auch ihre Zukunft aktiv mit.

Bleiben Sie wissbegierig!