Autofahren bei extremer Hitze: Klimaanlage auch im Hochsommer nicht zu kalt einstellen

Die erste Hitzewelle zog über Deutschland hinweg, aber einige Sommerwochen liegen noch vor uns. Während manche eine Abkühlung in Freibädern und Baggerseen genießen, laufen in den Autos die Klimaanlagen auf Hochtouren. Das Fahren bei extremer Hitze macht Autofahrern schwer zu schaffen: Bei Temperaturen über 30 Grad Celsius wird der Kreislauf stark beansprucht, dem Konzentrationsvermögen wird alles abverlangt. Ermüdung und längere Reaktionszeiten sind die Folge. Doch Vorsicht! Wer seine Klimaanlage zu kalt einstellt oder diese nicht ausreichend warten lässt, schadet seiner Gesundheit. Die Fahrzeugexperten des TÜV Thüringen warnen vor zu hohen Temperaturunterschieden zwischen Außentemperatur und Innenraum.

Obwohl der Sommer gerade erst begonnen hat, wurden mancherorts schon neue Hitzerekorde aufgestellt. Meteorologen erwarten für dieses Jahr einen Rekordsommer mit langanhaltenden hochsommerlichen Temperaturen von über 30 Grad Celsius. Erschwerend kommt hinzu, dass es auch in vielen Nächten kaum abkühlen wird. Für viele Menschen stellt das eine extreme Belastung dar, die zu gesundheitlichen Schäden und im schlimmsten Fall sogar zum Hitzetod führen kann. Auch das Autofahren ist bei extremer Hitze kein Vergnügen, zumal sich das Fahrzeug vor Fahrtantritt unter ungünstigen Umständen auf weit über 50 Grad Celsius aufheizen kann. Bei direkter Sonneneinstrahlung können sich Oberflächen wie Fahrzeugarmaturen oder Sitze im Wageninneren sogar auf über 70 Grad Celsius erhitzen. Eine gute Durchlüftung vor Fahrtantritt ist daher besonders wichtig. Wer das Auto auf einem schattigen Plätzchen oder in einer Tiefgarage parken kann, vermeidet ein zu starkes Aufheizen des Fahrzeuges. Eine sinnvolle Ergänzung des Hitzeschutzes können auch Sonnenschutzelemente für Front-, Seiten- und Heckscheiben darstellen.

Dass mit steigenden Temperaturen die Konzentrationsfähigkeit sinkt und die Ermüdung steigt, ist kein unbekanntes Phänomen. Das verlangsamte Reaktionsvermögen begünstigt Fahrfehler und lässt die Wahrscheinlichkeit eines Unfalls steigen. Mit einer Klimaanlage lassen sich die Temperaturen im Auto auf ein angenehmes Niveau herunterregulieren, doch dabei sollte unbedingt auf die Differenz zwischen Innen- und Außentemperatur geachtet werden. Ist der Temperaturunterschied zu groß, können gesundheitliche Auswirkungen bis hin zu Herzkreislaufstörungen die Folge sein. Die Fahrzeugexperten des TÜV Thüringen empfehlen daher, auch bei extremer Hitze die Temperatur im Wageninneren höchstens acht bis zehn Grad Celsius unterhalb der Außentemperatur einzustellen. Bei 35 Grad Außentemperatur sollte die Klimaanlage demnach auf einen Wert zwischen 25 und 27 Grad eingestellt werden.

Neben der Temperatur sollte auch das Gebläse korrekt eingestellt sein: Bläst die kalte Luft direkt auf den Körper oder ins Gesicht, drohen Bindehautentzündungen oder Sommererkältungen. Beim Losfahren empfehlen die Experten des TÜV Thüringen, die Klimaanlage zunächst in der Umluft-Einstellung zu betreiben. So kann eine schnellere Luftabkühlung erreicht werden.

Damit die Kühlleistung des Kältekompressors dauerhaft gewährleistet ist, müssen Klimaanlagen regelmäßig gewartet werden. Häufigste Fehlerquelle ist fehlendes Kältemittel. In verschmutzten Innenraumfiltern können sich zudem Krankheitserreger sammeln, daher sollten diese regelmäßig nach den Herstellerangaben getauscht werden. 

Auf gar keinen Fall dürfen Kinder, hilfsbedürftige Personen oder Tiere bei Hitze allein im Auto zurückgelassen werden: Das Fahrzeug kann sich in der Sonne innerhalb kurzer Zeit auf lebensgefährliche Temperaturen von weit über 40 Grad aufheizen.

Darüber hinaus empfehlen die Experten bei hochsommerlichen Temperaturen, bewusst viel zu trinken und auf gesunde, leichte Ernährung zu achten. Längere Autofahrten sollten lieber öfter mit kurzen Pausen unterbrochen und das Auto dabei gut durchlüftet werden. Schnelleres Fahren bei geöffneten Fenstern sollte hingegen vermieden werden. Eine Sonnenbrille schützt an sonnigen Tagen gegen direktes, blendendes und zu intensives Tageslicht.