Die 11 häufigsten Cyberangriffe, die Sie kennen sollten

Unternehmen verbessern in der Regel konsequent ihre Sicherheitssysteme. Trotzdem werden Jahr für Jahr hunderte deutsche Unternehmen Opfer erfolgreicher Cyberattacken. Kriminelle nehmen dabei den Mensch als schwächstes Glied vieler Sicherheitssysteme gezielt ins Visier. 

Das Abfangen von Daten oder das Platzieren von Schadsoftware per E-Mail zählt dabei weiterhin zu den wichtigsten Einfallstoren in eigentlich abgesicherte IT-Netzwerke. Die Cyberangriffe sind so gestaltet, dass Hilfsbereitschaft und Neugier der Mitarbeiter ganz bewusst ausgenutzt werden. Wenn Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter versehentlich „die Tür öffnen“, können auch komplexe Sicherheitssysteme nicht mehr ausreichend schützen. Deshalb sollte jedem bewusst sein, dass in jeder E-Mail ein Link oder ein Anhang stecken kann, der die Arbeitsfähigkeit des eigenen Unternehmens für Tage oder Wochen beeinträchtigt.

Im folgenden Blogbeitrag stellen wir Ihnen die 11 wichtigsten Einfallstore für Cyberattacken vor.

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„Die 11 häufigsten Cyberattacken und Tipps für mehr Sicherheit“

In diesem Whitepaper haben wir Ihnen die 11 wichtigsten Einfallstore für Cyberattacken sowie praxisnahe Tipps, wie Sie ihnen begegnen können, zusammengestellt.

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Was ist ein Cyberangriff bzw. eine Cyberattacke?


Ein Cyberangriff bezieht sich auf den absichtlichen unautorisierten Zugriff auf Computersysteme, Netzwerke, Geräte oder Daten. Ziel ist es, Schaden anzurichten, Informationen zu stehlen oder andere schädliche Aktivitäten auszuführen. Diese kriminellen Angriffe werden von Einzelpersonen, Hackergruppen oder staatlichen Akteuren durchgeführt und nehmen verschiedene Formen an. Cyberangriffe verursachen erheblichen Schaden, sowohl finanziell als auch in Bezug auf den Verlust von Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit von Informationen. Unternehmen sollten zunehmend auf Sicherheitsmaßnahmen und -protokolle setzen, um sich vor solchen Angriffen zu schützen.

Die 11 häufigsten Cyberangriffe, die Sie kennen sollten

1. MALWARE

Malware (Abk. "malicious software", schädliche Software) bezeichnet jegliche Art von Software oder Computerprogramm, welches dazu entwickelt wurde, schädliche, böswillige oder unerwünschte Aktivitäten auf einem Computersystem, Netzwerk oder einem Gerät auszuführen. Diese schädliche Software kann in Form von Viren, Würmern, Trojanern oder Ransomware auftreten und wird typischerweise ohne Zustimmung des Nutzers installiert. Malware dient vorrangig schädlichen Zwecken, wie dem Stehlen von Informationen, der Beschädigung von Systemen, Identitätsdiebstahl oder finanziellen Betrug. Es ist wichtig, vor Malware geschützt zu sein, indem Sicherheitsmaßnahmen wie Antivirensoftware, regelmäßige Software-Updates und sicheres Verhalten im Internet praktiziert werden.

 

2. RANSOMWARE

Ransomware ist eine schädliche Softwarevariante, die darauf ausgelegt ist, Dateien zu verschlüsseln und so den Zugriff darauf bzw. auf ganze Computersysteme zu verhindern. Die Täter fordern dann von den Betroffenen eine Geldzahlung, um die Wiederherstellung der verschlüsselten Daten oder des Zugriffs zu ermöglichen. Die Verbreitung erfolgt häufig über infizierte E-Mail-Anhänge, unseriöse Downloads oder Schwachstellen in Remote-Desktop-Protokollen. Im Verlauf der letzten Jahre haben Ransomware-Angriffe stark zugenommen und stellen mittlerweile eine bedeutende Gefahr für sowohl Unternehmen als auch Einzelpersonen dar.

 

3. ADWARE

Adware (Abk. advertising-supported software) ist eine Art von Software, die entwickelt wurde, um gezielt Werbung anzuzeigen. Dies geschieht oft in Form von störenden Pop-ups, Banneranzeigen oder Umleitungen auf unerwünschte Websites. Adware kann auf verschiedene Arten auf Systeme gelangen, normalerweise mit der Zustimmung des Benutzers, auch wenn die Auswirkungen und die Menge der angezeigten Werbung möglicherweise nicht klar ist. Es kann auch dazu führen, dass persönliche Informationen gesammelt werden. Diese werden dann für unerwünschte Zwecke verwendet. Um sich vor Adware-Angriffen zu schützen, ist es ratsam, bewährte Antiviren- und Antispyware-Programme einzusetzen. Es ist ebenso wichtig, keine fragwürdige Software herunterzuladen und Vorsicht walten zu lassen, wenn es um das Öffnen von unbekannten Links geht. Zusätzlich sollten Betriebssysteme und Anwendungen in regelmäßigen Abständen aktualisiert werden, um potenzielle Sicherheitslücken zu beheben.

 

4. TROJANER

Ein Trojaner ist eine heimtückische Form von Malware, die sich als scheinbar nützliche oder legitime Software tarnt, um heimlich und ohne Zustimmung des Benutzers Zugang zu einem Computersystem zu erlangen. Im Gegensatz zu Viren oder Würmern verbreiten sich Trojaner normalerweise nicht eigenständig. Stattdessen sind sie darauf angewiesen, dass der Benutzer sie unbeabsichtigt installiert oder ausführt. Sobald ein Trojaner jedoch Zugriff auf das System erhält, gewährt er den Angreifern unbemerkt den Zugang auf das infizierte System. Dies führt zu Aktivitäten wie dem Diebstahl von sensiblen Daten, der Überwachung des Nutzerverhaltens oder der Einschleusung weiterer schädlicher Komponenten. Um sich vor Trojanern zu schützen, ist es ratsam, äußerste Vorsicht bei Downloads und der Ausführung von Dateien walten zu lassen. Die Nutzung von Antivirensoftware und Firewalls trägt dazu bei, schädliche Aktivitäten zu erkennen und zu verhindern. Ebenso ist es wichtig, regelmäßige Softwareaktualisierungen durchzuführen, um potenzielle Sicherheitslücken zu schließen und das Risiko einer Trojanerinfektion zu minimieren.

 

5. DoS- (Denial OF Service) und DDoS- (Distributed Denial Of Service) Angriffe

DoS- oder DDoS-Angriffe beziehen sich auf Cyberangriffe, bei denen zum Beispiel ein Trojaner verwendet wird, um massiven Datenverkehr zu erzeugen und ein Computersystem, ein Netzwerk oder eine Website zu überlasten. Im Falle eines herkömmlichen DoS-Angriffs wird der Datenverkehr von einem einzelnen Computer oder einer einzelnen Quelle erzeugt. Bei einem DDoS-Angriff hingegen wird eine Vielzahl von infizierten Computern, auch als Botnetz bezeichnet, für den Angriff genutzt. Die führt dazu, dass legitime Benutzer den Zugriff auf den angegriffenen Dienst oder die Website verlieren. DDoS-Angriffe werden oft von Hackern, kriminellen Organisationen oder sogar staatlichen Akteuren eingesetzt, um Unternehmen oder Online-Dienste zu erpressen, zu stören oder auszuschalten. Um sich vor solchen Angriffen zu schützen, ist es notwendig, Firewall- und Intrusion-Detection-Systeme zu implementieren, auf DDoS-Schutzdienste zurückzugreifen und den Netzwerkverkehr sorgfältig zu überwachen. Auf diese Weise können verdächtige Aktivitäten erkannt und angemessen darauf reagiert werden.

 

6. PHISHING-ANGRIFFE

Phishing ist eine Form von Online-Betrug. Angreifer versuchen, sensible Informationen von Personen zu stehlen, indem sie sich als vertrauenswürdige Quelle oder Institution ausgeben. Ein Phishing-Angriff erfolgt in der Regel auf die folgenden Arten:

E-Mail-Phishing: Die häufigste Form des Phishings, bei der gefälschte E-Mails im Namen von Unternehmen, Banken, sozialen Medien, etc. versandt werden. Diese E-Mails enthalten oft gefälschte Log-in-Links oder Anhänge, die dazu führen sollen, dass Empfänger ihre vertraulichen Daten preisgeben.

Spear-Phishing: In diesem Fall wird ein gezielterer Ansatz verfolgt, bei dem Angreifer Informationen über das potenzielle Opfer sammeln, um personalisierte Phishing-E-Mails zu erstellen. Dies macht die Phishing-E-Mails glaubwürdiger und täuschender.

SMS-Phishing (Smishing): Ähnlich wie E-Mail-Phishing, jedoch werden gefälschte Textnachrichten an Mobiltelefone gesendet, um Benutzer zur Preisgabe ihrer Daten zu verleiten.

Phishing-Websites: Betrüger erstellen gefälschte Websites, die echten Websites täuschend ähnlichsehen, um Benutzer dazu zu verleiten, ihre Anmeldedaten oder andere sensible Informationen preiszugeben.


Phishing zielt darauf ab, persönliche Daten wie Benutzernamen, Passwörter, Kreditkartendaten und andere vertrauliche Informationen zu erlangen, die dann für betrügerische Aktivitäten wie Identitätsdiebstahl, Finanzbetrug oder unbefugten Zugriff verwendet werden. Um sich vor Phishing-Angriffen zu schützen, sollte Vorsicht geboten sein, welche E-Mails und Nachrichten geöffnet sowie auf verdächtige Links oder Anhänge geachtet werden. Zudem sollte immer die URL der Website überprüft werden, bevor persönliche Informationen eingegeben werden.

Die Verwendung von Antivirensoftware sowie E-Mail-Filter, die Phishing-Nachrichten erkennen und blockieren ist von Vorteil.

 

7. SPYWARE

Spyware ist schädliche Software, die heimlich Informationen über Benutzer-Aktivitäten auf einem Computer, Mobilgerät oder einem anderen elektronischen Gerät zu sammelt. Diese gesammelten Informationen umfassen persönliche Daten wie Passwörter, Kreditkarteninformationen, Surfgewohnheiten und andere vertrauliche Informationen. Die ausspionierten Daten werden dann in der Regel an Dritte, wie Kriminelle oder Werbetreibende, weitergegeben und für verschiedene Zwecke missbraucht. Spyware gelangt auf verschiedene Arten in ein System, häufig jedoch durch Downloads von infizierten Dateien, kostenlose Software oder Browser-Erweiterungen. Es kann auch über schädliche Links in E-Mails oder auf betrügerischen Websites verbreitet werden.

Die Aktivitäten von Spyware können vielfältig sein, darunter:
  • Tastaturprotokollierung
  • Bildschirmaufzeichnung
  • Sammeln von Browserverlauf und Cookies
  • Senden von persönlichen Informationen 
Die Auswirkungen von Spyware sind schwerwiegend, da sie die Privatsphäre der Benutzer verletzen und zu Identitätsdiebstahl, Finanzbetrug und anderen Sicherheitsproblemen führen.

 

8. COMPUTERWÜRMER

Computerwürmer sind schädliche Software oder Malware, die sich selbstständig von einem Gerät auf andere verbreiten, ohne menschliche Interaktion oder das Eingreifen des Benutzers. Im Gegensatz zu Viren benötigen Würmer keine infizierten Dateien, um sich auszubreiten. Stattdessen nutzen sie Schwachstellen oder Sicherheitslücken in Netzwerken und Systemen, um sich selbst zu kopieren und zu verbreiten.

Hier sind einige wichtige Merkmale von Computerwürmern: 
  • Selbstreplikation
  • Keine Host-Datei erforderlich
  • Ausbreitung über Netzwerke
  • Erhebliches Schadenspotenzial
  • Verbreitete Ziele, um eine breitere Angriffsfläche zu haben


9. KENNWORTANGRIFFE

Kennwortangriffe beziehen sich auf den Versuch, Passwörter zu erraten oder zu erlangen, um unbefugten Zugriff auf Benutzerkonten oder Systeme zu bekommen. Diese Angriffe können Brute-Force-Methoden (sieht auch Punkt 10) verwenden, bei denen sämtliche möglichen Kombinationen und auch häufig verwendete Passwörter durchprobiert werden.
 

10. BRUTE-FORCE-ANGRIFFE

Ein Brute-Force-Angriff ist eine Methode in der Informationssicherheit, bei der Angreifer systematisch und mit großer Rechenleistung alle möglichen Kombinationen von Passwörtern, PINS oder Schlüsseln ausprobieren, um unbefugten Zugriff auf Benutzerkonten oder verschlüsselte Systeme zu erlangen. Dies geschieht ohne auf spezifische Informationen über das Ziel zurückzugreifen, sondern durch Durchprobieren aller möglichen Kombinationen in der Hoffnung, die richtige zu erraten. Brute-Force-Angriffe sind zwar zeitaufwändig, können jedoch erfolgreich sein, wenn das Zielkonto oder -system ein schwaches oder leicht zu erratendes Passwort oder eine einfache PIN verwendet. Um sich vor Brute-Force-Angriffen zu schützen, sollten Benutzer starke, eindeutige Passwörter verwenden, die schwer zu erraten sind und Sicherheitsmaßnahmen, wie die Begrenzung der Anzahl der Login-Versuche und die Aktivierung von Kontosperrungen nach fehlgeschlagenen Versuchen, implementieren. Zusätzlich erhöht eine Mehrfaktor-Authentifizierung (MFA) die Sicherheit erheblich, da sie eine zusätzliche Schutzebene bietet.


11. MAN-IN-THE-MIDDLE-ANGRIFFE (MitM):

Ein Man-in-the-Middle-Angriff (MitM) tritt auf, wenn ein Angreifer sich zwischen zwei Kommunikationspartnern positioniert, um den Datenverkehr unbemerkt abzufangen, zu überwachen oder zu manipulieren. Verschiedene Techniken wie „Packet Sniffing“, „SSL-Stripping“ oder „Wi-Fi-Spoofing“ können dabei eingesetzt werden. MitM-Angriffe verursachen erheblichen Schaden, indem sie sensible Daten offenlegen, die Integrität von Informationen gefährden oder die Privatsphäre der Beteiligten verletzen. Um sich vor MitM-Angriffen zu schützen, ist die Verwendung von verschlüsselten Kommunikationsprotokollen wie HTTPS und die regelmäßige Überprüfung der Netzwerksicherheit von entscheidender Bedeutung.

 

Die Frage ist nicht, ob ein Cyberangriff stattfindet, sondern wann

In einer zunehmend vernetzten Welt, in der Daten und Informationen von unschätzbarem Wert sind, sind Cyberangriffe eine ständige Bedrohung. Kein Unternehmen oder Mitarbeiter kann sich sicher sein, nicht auf einen gut gemachten Angriff hereinzufallen. Daher sind Bildung und regelmäßige Sensibilisierung der Benutzer und Mitarbeiter ebenfalls wichtige Maßnahmen zur Vorbeugung gegen Cyberattacken.


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