Von Kinderwagen und Kletterpferd bis Wickelregal: TÜV Thüringen bringt schon den Kleinsten Sicherheit

Bevor ein Wickeltisch in einem Kinderzimmer steht oder ein Buggy durch die Fußgängerzone rollt, haben viele dieser Produkte bereits eine anspruchsvolle Prüfung durchlaufen – im Prüflabor des TÜV Thüringen in Arnstadt. Dort widmet sich die Abteilung für Gerätesicherheit mit besonderem Augenmerk der Sicherheit von Baby- und Kinderprodukten. Die Experten prüfen Geräte und Produkte nicht nur auf Funktionalität, sondern vor allem auf Konformität mit nationalen und internationalen Normen und Richtlinien. Die daraus resultierenden Prüfzeichen gelten als verlässliche Orientierung für Eltern und Fachhändler.

Gerade bei Produkten für Kinder gelten besonders strenge Vorgaben. Denn die Jüngsten nutzen Spielzeug und Geräte nicht immer so, wie sie gedacht sind. Deshalb lautet das Prinzip: Alles soll in seiner bestimmungsgemäßen, aber auch in anderweitig vorhersehbarer Verwendung so sicher wie möglich sein. Grundsätzlich dürfen Produkte für Kinder deshalb keine scharfen Kanten oder gefährlich herausstehende Teile aufweisen, weil das Risiko von Verletzungen – etwa an der Augenhöhle – anderenfalls zu groß wäre. Auch sogenannte Fingerfangstellen, aus denen sich Kinderfinger nicht mehr befreien lassen, sind genau wie Klemmstellen mit Quetschgefahr oder Schrauben, die sich zu leicht lösen lassen, nicht gestattet.

Um diese und weitere Anforderungen sicherzustellen, sind die Prüfverfahren des TÜV Thüringen so vielfältig und individuell wie die Produkte selbst. Am Anfang steht stets die Prüfung auf Grundlage aller relevanten Normen und Richtlinien, auch technische Daten, Spezifikationen und sicherheitsrelevante Informationen werden detailliert dokumentiert. Diese Zertifizierung hat eine Gültigkeit von fünf Jahren – jedoch nicht ohne Zwischenprüfung: Einmal pro Jahr wird das zertifizierte Produkt im Rahmen einer Fertigungsstätteninspektion oder einer sogenannten Warenkontrollprüfung erneut untersucht. Dabei werden neben einer Kontrolle von Aufbau, Abmessungen und Kennzeichnungen auch Belastungstests durchgeführt. Mit dieser Kombination aus Erstprüfung und wiederkehrender Kontrolle wird sichergestellt, dass Produkte auch langfristig den hohen Sicherheitsanforderungen gerecht werden.

Eine besondere Kategorie stellen Kinderwagen dar. Diese werden sowohl mit Maschinen als auch in echter Handarbeit geprüft. Beispielsweise simuliert ein spezieller Überschlagsimulator, ob die Gurte dem Kind auch im Ernstfall sicheren Halt geben. Auf einem Laufband laufen die Räder tagelang – ein echter Stresstest. Doch für andere Prüfungen braucht es menschliche Muskelkraft: Die Prüfer testen Faltmechanismen, Bremsen und Radverriegelungen bis zu 200 Mal – per Hand. Nur so lässt sich sicherstellen, dass die Mechanik auch nach vielfacher Nutzung noch zuverlässig funktioniert.

Ein einmal zertifiziertes Produkt ruht sich nicht auf seinen Lorbeeren aus: Trotz jährlicher Tests ist nach fünf Jahren auf jeden Fall eine Re-Zertifizierung nötig. Nur so bleibt das Prüfzeichen ein dauerhaftes Qualitäts- und Sicherheitsversprechen. Dank langjähriger Erfahrung, modernster Prüfmethoden und einem kompromisslosen Blick für Details sorgt der TÜV Thüringen dafür, dass Eltern mit gutem Gefühl zu entsprechend gekennzeichneten Produkten für ihre Kinder greifen können. So beginnt die Sicherheit der Kleinsten – oft unbemerkt von den Eltern – schon lange vor dem ersten Einsatz der Produkte.